Mieten oder kaufen? Wie die Abonnementökonomie und âFurniture as a Serviceâ Wohn- und GewerbeflĂ€chen revolutionieren

Mieten oder kaufen? Wie die Abonnementökonomie und âFurniture as a Serviceâ Wohn- und GewerbeflĂ€chen revolutionieren
Wenn Sie sich jemals gefragt haben, ob es sinnvoll ist, lebenslang in Möbel zu investieren oder lieber die FlexibilitĂ€t des Mietens zu nutzen, um sich an verschiedene Lebens- oder Berufsphasen anzupassen, sind Sie nicht allein. Die Abonnementökonomie und die Modelle, die als âFurniture as a Serviceâ (FaaS) bekannt sind, setzen sich in Amerika, Europa und besonders in Asien rasant durch. Dieses PhĂ€nomen ist weit mehr als ein vorĂŒbergehender Trend â es markiert einen Wendepunkt darin, wie wir RĂ€ume gestalten, bewohnen und verwalten. Tauchen Sie mit mir ein in diese neue Welle, gestĂŒtzt auf Daten, Erfahrungen und eine kritische Perspektive: Wie verĂ€ndern sich dadurch das Leben und die GeschĂ€fte in der Immobilienwirtschaft, im Interior Design und in der Immobilienverwaltung?
Vom âRentingâ zum âSubscription Livingâ: Warum Zugang Eigentum ĂŒbertrifft
Laut Forbes sehen rund 70 % der FĂŒhrungskrĂ€fte in KonsumgĂŒterbranchen Abonnementmodelle als SchlĂŒssel fĂŒr zukĂŒnftiges Wachstum an (Link). Der MentalitĂ€tswandel ist offensichtlich, besonders getrieben von Millennials und der Generation Z: Sie bevorzugen den Zugang, FlexibilitĂ€t und Erfahrung gegenĂŒber Eigentum, Verpflichtungen und Belastungen.
Wie lĂ€sst sich das auf Immobilien und Interior Design ĂŒbertragen? Neue Konsum- und Lebensformen öffnen sich: von dem Aufstieg von Co-Living-Wohnungen mit in der Miete enthaltenen Möbeln bis zu schlĂŒsselfertigen BĂŒros und GeschĂ€ften mit kompletter Ausstattung und Ambiente. Selbst IKEA hat begonnen, in ausgewĂ€hlten PilotmĂ€rkten ein eigenes Möbel-Abonnementmodell anzubieten. Der Grund? Kunden suchen nicht nur FunktionalitĂ€t, sondern hĂ€ufige Erneuerung, Personalisierung und sorgenfreie Wartung sowie Logistik.
Marktdaten: Der globale Boom der Möbelvermietung und Abonnements
Im Jahr 2024 erzielte der globale Markt fĂŒr Möbellieferdienste eine signifikante Umsatzbeteiligung, wobei der asiatisch-pazifische Raum mit 48,48 % das Wachstum anfĂŒhrt, begĂŒnstigt durch Urbanisierung, neue Online-Plattformen und steigende Nachfrage in chinesischen und indischen StĂ€dten (Quelle). In Nordamerika zeigt sich dieser Boom vor allem in Partnerschaften zwischen BĂŒroinhabern, Coworking-Spaces und Vermietungsplattformen, die schlĂŒsselfertige RĂ€ume mit flexibler Ausstattung und Design anbieten. Die Corona-Pandemie beschleunigte dieses PhĂ€nomen: Resilienz und AnpassungsfĂ€higkeit wurden zur unverzichtbaren Tugend.
- In Lateinamerika beginnt sich das Modell vor allem in den Segmenten Kurzzeitvermietung, Corporate Housing und neuen Angeboten fĂŒr Studierende und digitale Nomaden durchzusetzen.
- Es wird erwartet, dass der Markt bis 2032 jÀhrlich um 8 bis 10 % wÀchst, getrieben durch Digitalisierung und das Auftreten spezialisierter Marken mit Fokus auf Personalisierung und Nachhaltigkeit.
Was ist âFurniture as a Serviceâ (FaaS) und fĂŒr wen ist es sinnvoll?
âFurniture as a Serviceâ geht ĂŒber punktuelle Vermietung oder professionelles Home Staging hinaus. Es handelt sich um ein flexibles, personalisiertes Modell, bei dem der Nutzer hochwertige Möbel im Rahmen eines Abonnements nutzt: Er zahlt eine regelmĂ€Ăige GebĂŒhr, kann Möbel erneuern, aufstocken, zurĂŒckgeben oder am Ende des Zyklus sogar kaufen. Wartung, Transport und VerschleiĂersatz trĂ€gt der Anbieter.(Mehr erfahren)
- FĂŒr Vermieter und Entwickler: Vereinfacht die Verwaltung und steigert die Mieteinnahmen. Gut gestaltete möblierte RĂ€ume erzielen Mieten bis zu 20 % höher, reduzieren Leerstand und ziehen ein breiteres Publikum an.
- FĂŒr BĂŒros und Coworkings: Die Nachfrage nach flexiblen RĂ€umen mit modernem Erscheinungsbild ist im Post-Pandemie-Markt entscheidend.
- FĂŒr Mieter und digitale Nomaden: Die Möglichkeit, Stadt oder Lebensstil ohne teure UmzĂŒge oder unnötige KĂ€ufe zu wechseln.
- FĂŒr Marken und Designer: Die Chance, zirkulĂ€re Kollektionen zu schaffen, neue Produkte in Echtzeit zu testen und die Kundenbindung zu stĂ€rken.
Vorteile (und Grenzen) fĂŒr jedes Profil: Wer profitiert von Abonnementmodellen?
- Mieter: Können HĂ€user, BĂŒros oder GeschĂ€ftsrĂ€ume ohne groĂe Anfangsinvestitionen möblieren und Stile flexibel wechseln. Gewinnen Freiheit und MobilitĂ€t (Adieu, endlose UmzĂŒge!).
- ImmobilieneigentĂŒmer: Steigern die RentabilitĂ€t, verkĂŒrzen Leerstandszeiten und professionalisieren das Angebot, indem sie âMöbel als Amenityâ integrieren, die die Immobilie auf Portalen und bei Besichtigungen hervorheben (Referenz)
- Unternehmen und Coworking-Manager: Passen sich schneller an Nachfrageschwankungen an, skalieren Gemeinschaftsbereiche, BĂŒros und RĂ€ume ohne Kapitalbindung und halten das Erscheinungsbild frisch.
- Interior Designer und Dekorateure: Testen Vor-Ort-Konzepte, bieten temporĂ€re Umgebungen oder Pop-up-Projekte an, ohne ungenutzte StĂŒcke zu behalten oder zu viel zu investieren.
- Hersteller und Marken: Sichern sich wiederkehrende Einnahmen, erhalten Produkte nach jedem Zyklus zurĂŒck und stĂ€rken die Bindung zum Verbraucher durch agile Analysen und Feedbackintegration.
Doch nicht alles ist ideal: RĂŒcklogistik, die Haltbarkeit der Möbel bei intensiver Nutzung, Inventarmanagement und die Wahrnehmung von Frische und Personalisierung stellen noch Herausforderungen dar, besonders in Regionen mit weniger entwickelter Infrastruktur und Nutzungskultur.
Direkte Auswirkungen auf Innenarchitektur und Architektur: RÀume, die sich wandeln, ErzÀhlungen, die sich entwickeln
FaaS- und Abonnementmodelle setzen ein neues Designparadigma durch: AnpassungsfĂ€higkeit und MobilitĂ€t stehen im Mittelpunkt der Nutzererfahrung. Als Innenarchitekt oder Architekt arbeite ich zunehmend mit der PrĂ€misse, dass Möbel vielseitig, leicht konfigurierbar sein mĂŒssen und oft eine klare IdentitĂ€t fĂŒr einen definierten Lebenszyklus ausdrĂŒcken sollen (z. B. temporĂ€re Wohnungen fĂŒr Manager oder Pop-up-KommerzflĂ€chen).
- Farbenpaletten und Materialien mĂŒssen auf intensive Nutzung und immer kĂŒrzere Modzyklen reagieren.
- Flexible Module, platzsparbare StĂŒcke und Ăko-Labels fĂŒr Produkt-Transparenz werden priorisiert.
- Home Staging und Immobilienmarketing setzen auf die âTransformation in Echtzeitâ, unterstĂŒtzt durch fotorealistische Renderings und Visualisierungen, um âdas Erlebnis zu verkaufenâ, noch bevor der Raum tatsĂ€chlich existiert. In diesem Sinne markieren Tools wie Redesign und Fill Room von Deptho einen Wendepunkt in der Vermarktung flexibler RĂ€ume dar.
Ist alles FlexibilitÀt? Grenzen und Herausforderungen bei Betrieb, Logistik und Wahrnehmung
Kritik und Herausforderungen liegen offen auf dem Tisch: Möbel stets âmakellosâ und verfĂŒgbar zu halten bedeutet Wartungs-, Reinigungs- und Ersatzkosten. Ganz zu schweigen von der RĂŒcklogistik: Effiziente RĂŒcknahme, Aufbereitung und Wiederverteilung sind entscheidend fĂŒr ein skalierbares GeschĂ€ft und trennen Gewinner von Kostenfallen. Aus Erfahrung ist Kommunikation ein kritischer Faktor. Einige Nutzer empfinden Möbelvermietung als âweniger personalisiertâ oder temporĂ€re Lösung. Deshalb ist es wichtig, Marken und Kataloge zu gestalten, die Stil-Auswahl, Accessoire-Kombinationen und eine visuelle IdentitĂ€t ermöglichen. Es geht nicht nur um VertrĂ€ge, sondern um Aspirations- und ZugehörigkeitsgefĂŒhl, selbst unter fremdem Dach.
Praktischer Leitfaden: SchlĂŒssel fĂŒr Immobilienmakler, Innenarchitekten und EigentĂŒmer, die diese Welle nutzen wollen
- Den Lebenszyklus bedenken: Investieren Sie in langlebige StĂŒcke mit Reparaturgarantie und pflegeleichten Materialien. Erfolgreiches FaaS erfordert Möbel, die mehrere Nutzungen ohne AttraktivitĂ€tsverlust vertragen.
- Optionen anbieten, keine Vorgaben: Erstellen Sie Themenpakete (âHome Officeâ, âMini Urban Loftâ, âHaustierfreundlicher Raumâ), die verschiedene BedĂŒrfnisse abdecken, aber erlauben, Elemente je nach Wunsch hinzuzufĂŒgen oder zu entfernen.
- Setzen Sie auf Technologie: Nutzen Sie 3D-Visualisierungsplattformen oder virtuelles Staging, um das Potenzial des Raums zu zeigen (Sie können Fill Room oder unseren Artikel zur Immobilienfotografie zu Rate ziehen, um den Verkauf zu fördern).
- Kommunizieren Sie Nachhaltigkeit: WĂ€hlen und kommunizieren Sie Materialzertifikate (FSC/PEFC, recycelte Textilien) und die Nachverfolgbarkeit Ihres Inventars. GrĂŒne Wahrnehmung wird besonders von Mietern jĂŒngerer Generationen geschĂ€tzt.
- Kontrollieren Sie das Nutzererlebnis: Halten Sie Lieferzeiten ein, bieten Sie hochwertigen After-Sales-Service und nutzen Sie Kundenfeedback zur Katalogoptimierung und Benutzeranleitung.
Herausforderungen und Chancen fĂŒr Marken und Hersteller: Wie Produkt und GeschĂ€ftsmodell neu denken?
Die EinfĂŒhrung von FaaS bedeutet nicht nur âMöbel vermietenâ, sondern auch das Digitalisieren des Inventars, Echtzeit-Management der VerfĂŒgbarkeit, Sicherstellung der QualitĂ€t nach jedem Zyklus und Neugestaltung von Verpackung und Logistik zur erleichterten RĂŒckgabe. Zugleich öffnet es die TĂŒr zum zirkulĂ€ren Design: Produkte, die von Anfang an auf mehrere Lebenszyklen ausgelegt sind, mit austauschbaren Komponenten, recycelbaren Materialien und zeitlosem Stil.
Die Lektion ist zweifach: Die Chance liegt nicht nur im Produkt, sondern auch im Service. Kundenbeziehungspflege, digitale PrÀsenz und Prozessautomatisierung werden entscheidend, um sich im Markt mit Transparenz und Schnelligkeit hervorzuheben.
Ist die Zukunft nur fĂŒr digitale Nomaden und Millennials? Weitere AnwendungsfĂ€lle und erweiterbare MĂ€rkte
Die allgemeine Wahrnehmung ist, dass âMöbel mietenâ nur fĂŒr junge Menschen sinnvoll ist, die stĂ€ndig den Wohnort wechseln. Die RealitĂ€t ist viel vielfĂ€ltiger: Unternehmen, die temporĂ€re BĂŒros in volatilen MĂ€rkten benötigen, Familien in Ăbergangsphasen, Pilotprojekte im Einzelhandel oder sogar Bildungseinrichtungen, die RĂ€ume fĂŒr neue Methoden anpassen mĂŒssen. Selbst im Luxussegment wachsen Boutique-Möbelmarken fĂŒr Premium-Events, Messen oder hochpreisige Wohnungen mit personalisierter Kuratierung und maĂgeschneiderten Erlebnissen.
Was kommt als NĂ€chstes? 5 Vorhersagen zur Zukunft von FaaS und âSubscription Livingâ
- Die Integration mit Visualisierungsplattformen und digitalen Zwillingen wird Standard, sodass Kunden ihren Raum vor Vertragsunterzeichnung sehen und entscheiden können.
- ZirkularitÀt und nachhaltige Wirtschaft werden unverzichtbare QualitÀtsmerkmale, sowohl bei Marken als auch im Inventar- und Materialmanagement.
- Das Angebot âHybridâ wird wachsen: Kunden können zwischen traditioneller Miete, Mischmodellen (Rent-to-Own) und maĂgeschneiderten Abonnements wĂ€hlen â sogar unter BerĂŒcksichtigung von gebrauchten und neuen Möbeln je nach Ă€sthetischem Geschmack und Budget.
- Wir werden kollaborative Kataloge zwischen Möbelmarken, unabhÀngigen Designern und digitalen Interior-Plattformen mit Co-Creation-Erlebnissen sehen.
- KĂŒnstliche Intelligenz wird VerschleiĂvorhersage, Inventarmanagement und Personalisierung erleichtern und damit sowohl das Nutzererlebnis als auch die RentabilitĂ€t des Modells verbessern.
Wie heute Erkenntnisse anwenden? FĂ€lle und abschlieĂende Empfehlungen
Wenn Sie Immobilien verwalten, Designer sind oder sich fragen, ob Sie bei der âSubscription-Welleâ fĂŒr Möbel mitmachen sollten, hier eine Zusammenfassung praktischer SchlĂŒsselpunkte:
- Klein anfangen: Testen Sie ein oder zwei Pilotwohnungen, messen Sie den Einfluss auf RentabilitÀt und Nutzerzufriedenheit und verfeinern Sie dann Ihr Angebot, bevor Sie skalieren.
- Arbeiten Sie mit Innenarchitekten und Experten fĂŒr digitale Visualisierung zusammen, um attraktive Kataloge zu erstellen; Personalisation und gute Kommunikation sind ebenso wichtig wie Logistik.
- Verlieren Sie den Fokus auf den Endnutzer nicht: Es ist das Zeitalter der Erfahrung â Bequemlichkeit, Support und Feedback â und nicht nur Ăsthetik oder Preis.
- Wenn Sie professionelle Visuals vorbereiten oder digitale Mockups fĂŒr Ihre Listings erkunden möchten, schauen Sie sich Fill Room und die weiteren Tools von Deptho an.
Persönlich entstanden einige meiner besten Projekte (sowohl im Wohn- als auch im Gewerbebereich) unter dem Druck, einen Raum in Rekordzeit umzuziehen. Gerade in diesen Prozessen habe ich den Wert von flexiblen Möbeln, schnellen Services und einer offenen KooperationsmentalitÀt zwischen Maklern, Anbietern und kreativen Nutzern wirklich erkannt.
Bereit, ĂŒber Eigentum hinauszudenken? Die Abonnementökonomie und Furniture as a Service laden uns ein, RĂ€ume zu schaffen und zu leben, die sich sowohl am Puls des Marktes als auch am echten Leben von Menschen und Unternehmen orientieren. Bei Deptho glauben wir, dass durch fundiertes Design und Technologie Ihr Prozess schneller, rentabler und erfreulicher wird. Wenn Sie Innovation weiter erforschen möchten, besuchen Sie weitere Blogartikel oder probieren Sie virtuelles Staging aus, um Neues zu erleben.